德語(yǔ)故事:Unzeit
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2020-09-15 23:46
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
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摘要:
德語(yǔ)故事:Unzeit
Wilhelm goss gerade die Pfl?nzchen in seinem Garten als er merkte, dass
etwas nicht stimmte. Seine Sonnenblume lie? die Bl?tter h?ngen - etwas hatte ihr
den goldgelben Glanz genommen, das satte Sonnengelb.
Er spürte den kalten Ostwind, den es sonst niemals in diese Gegend
verschlug. Das Grau des Nebels lag wie Schimmel über den Wolken. Es war so, als
würde sich die Erde ein ganz klein wenig drehen und dann wieder anhalten. Als er
wieder ins Haus trat, war nichts wie vorher. Der Laminatboden knirschte morsch,
die Kuckucksuhr wollte die Zeit einhalten.
Das V?gelchen ?ffnete den Schnabel, doch kein Laut drang heraus. Er trat
vor den Spiegel im Bad und erschrak abermals. Er konnte sich nicht erkennen. Der
da vor ihm stand, war ein Fremder. Als er wieder nach drau?en gehen wollte, war
die Tür verschlossen. Tr?nen stiegen in ihm auf, doch seine Augen vermochten
nicht den heilenden See freizugeben. V?llig ersch?pft legte er seinen ihm nicht
mehr geh?renden K?rper schlafen. Kaum hatte er die Augen geschlossen, drang eine
Stimme an sein Ohr. "Steig hinab!", sagte sie. Dann wurde es Schwarz um
Wilhelm.
Die dunkle Farbe legte sich wie ein schwerer Brokatvorhang über ihn.
Langsam nahm er Konturen wahr, er sah eine ?ffnung mitten in dem schwarzen Kreis
zu dem sich der Vorhang zusammengezogen hatte. "Du hast vergessen, ein Zimmer
einzurichten!", sagte die Stimme nun. "Das hier scheint eine Dunkelkammer zu
sein." Wilhelm wollte sich abwenden und w?lzte sich unruhig im Schlaf hin und
her. "Du musst sie mit Leben erfüllen! Gestalte sie!" "Deine Blumen bekommen
keine Kraft mehr. Du hast den Zugang gesperrt!"
"Aber was kann ich tun?", fragte Wilhelm voller Schmerz. "Wenn du das
Zimmer so eingerichtet hast, dass es in neuem Licht erstrahlt, wirst du dich
wiedererkennen!", antwortete die Stimme "Ab sofort werde ich mit dir Kontakt
über dieses schwarze Sprachrohr halten". Wilhelm hatte fürchterliche Angst, dies
nicht zu schaffen. "Das wirst du!", sagte da die Stimme wieder. "Stelle die Last
einfach wie 10 kg Mehl neben dein Bett!" Wilhelm vernahm ein Vogelzwitschern.
"Riechst du den Frühling, Wilhelm? Erinnere dich an ihn Wie hat sich die Sonne
auf deiner Haut angefühlt?" Wilhelm glaubt den leicht vanilligen Duft zu
riechen. Und er glaubt das Streicheln eines lauen Windes zu fühlen.
Das bes?nftigte ihn. "Was ist deine Lieblingsfarbe? Du musst mit dem
Streichen beginnen!" Wilhelm sieht ein paar M?belstücke vor sich stehen,
Rohlinge noch. "Schleife sie! Z?hme sie!", sagte die Stimme. Und Wilhelm
gehorchte. Seine Finger glitten über das ebene Holz. Er roch die frischen
M?belsp?ne. Intensiver als sonst.
Und heller wurde es auch drau?en. So wie auf dem Spielplatz in Kindertagen
zu Sommeranfang, wenn man das erste Eis bekommt. Gierig nahm das Holz das warme
Orange auf. "Aber in deinem Zimmer ist noch kein Leben!", mahnte die Stimme.
"Schaffe dein Umfeld neu! Und jetzt folge mir durch den Tunnel!" Als Wilhelm
durch die schwarze ?ffnung trat, traf er dort auf andere Menschen, die ihn
sogleich an ihren Tisch luden. Der eine bastelte Marionetten. "
Das macht die Kinder glücklich und lenkt ab von der Wehmut der Welt!",
sagte er. Der Zweite befasste sich mit lebenden Steinen. Der Dritte bastelte an
einer Puppenstube. "Dies ist kein Ort der Verbannung...", sagte der Eine. Er
hatte wache Augen und ein spitzbübisches Grinsen. "Erst wenn wir alle Aufgaben
erkannt haben in unserem Leben und sie vollendet sind, dürfen wir gehen. Jetzt
ist noch keine Zeit dafür, denn sonst w?ren wir nicht hier." Das beruhigte
Wilhelm ein bisschen. So lange er etwas zu tun hatte, brauchte ihn das Leben
noch. Die kranke Blume, die verschlossene Tür und der erstarrte Kuckuck hatten
ihn sehr erschreckt. Wilhelm atmete jetzt gleichm??iger im Schlaf.