德語(yǔ)故事:沒(méi)有靈魂
掌握這些知識(shí),攻克TestDaF5級(jí)
來(lái)源:網(wǎng)絡(luò)
2021-03-31 00:26
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
157
其他考試時(shí)間、查分時(shí)間 免費(fèi)短信通知
摘要:
德語(yǔ)故事:沒(méi)有靈魂
Seelenlos
Es war einmal ein Menschenfresser, der verspeiste nichts lieber als junge
M?dchen. Und er war so gewaltig und gefürchtet im Land, dass niemand es wagte,
ihn zu bek?mpfen, um ihm diesen Appetit zu vertreiben. Vielmehr musste ihm,
sobald er ein M?gdelein verspeist hatte, ein anderes geliefert werden. Um bei
der Wahl unparteiisch zu verfahren, mussten alle M?dchen des Landes bis zum
Alter von achtzehn Jahren das Los ziehen, ohne Rücksicht auf Rang und Stand
ihrer Eltern. Denn Seelenlos, so war der Name des Menschenfressers, sagte stets,
er liebe neben M?dchenfleisch vor allem die Gleichberechtigung.
Nun geschah es, dass eines Tages wieder das Los gezogen wurde, und dass es
die Tochter des K?nigs traf. Zwar suchte der K?nig durch Anerbieten vieler
Sch?tze das Los von seiner Tochter abzuwenden, aber Seelenlos sprach: "Nein! Was
einem recht ist, ist dem anderen billig. Mir ist es recht, dass das Los die
K?nigstochter getroffen hat, denn ich habe noch nie eine Prinzessin gegessen.
Ich bin sicher, dass ihr Fleisch zart und gut ist. Und deshalb muss der K?nig es
gut hei?en, dass ich ihn seiner Sch?tze nicht berauben werde. Vielmehr will ich
mich ehrlich nach meinem Grundsatz der Gleichberechtigung mit Fleisch von seinem
Fleische begnügen."
Da aber die K?nigstochter nicht gleich ausgeliefert werden musste, lie? der
K?nig bekannt machen: Wer seine Tochter von dem schrecklich drohenden Los
erl?se, solle diese zur Gemahlin und das halbe Reich als Mitgift erhalten.
Allein es meldete sich niemand, denn mit Leuten, welche Seelenlos hei?en oder
sind, ist schlecht umzugehen. Und niemand mag sich mit ihnen befassen, auch wenn
sie noch etwas anderes als Menschenfresser w?ren.
Da h?rte ein junger Soldat von des K?nigs Aufruf und dachte sich: "Hhm, mir
ist im Dienst schon viel Seelenloses vorgekommen, und mir ist dafür so viel
Herzhaftigkeit eingebl?ut worden, dass ich's wohl mit Herrn Seelenlos aufnehmen
kann. Er ging also zum K?nig und bat sich die Gnade aus, sein Leben für sich und
die Prinzessin zu wagen. Darauf gab ihm der K?nig ein sch?nes Handgeld und
schenkte ihm ein scharfes Vorlegemesser, um den Menschenfresser damit in Stücke
zu schneiden.
Der mutige Soldat machte sich auf den Weg und kam über einen Anger. Darauf
lag ein toter Esel und streckte alle vier Beine von sich. Und um den Esel herum
sa?en ein L?we, ein B?r und ein Adler. Auf der Nase aber sa? eine gro?e blaue
Schmei?fliege. Jedes Tier wollte seinen Teil vom Esel haben, und alle vier
konnten sich, wie das so h?ufig bei Teilungen der Fall ist, nicht einigen. Sie
riefen den Soldaten an, das Teilungsgesch?ft vorzunehmen. Vorausgesetzt, dass er
sich nicht selbst am Esel beteiligen wolle, denn für diesen Fall würden sie alle
vier über ihn herfallen.
"Nein!", sagte der Soldat. "Ich will nichts mit lebendigen Eseln zu
schaffen haben, geschweige denn mit toten! Aber teilen will ich nach Recht und
überzeugung und nach dem sch?nen Spruch ?Jedem das Seine'." Er zog sein
Vorlegemesser, strich es hübsch auf seinem S?belriemen ab und fing an, den Esel
nach Herzenslust zu zerteilen.
"Dir, dem L?wen", sprach der einsichtsvolle Soldat, "gebührt vor allem der
L?wenanteil. Der Eselskopf, mit dem sch?nen Gehirn, weil du selbst der Tiere
Haupt und K?nig bist. Dann die breite, kr?ftige Eselsbrust, die stets so stolz
einherging, nebst einem Rückenstück und zwei Schinken.
Dir, dem beherzten hei?blütigen Adler, dem K?nig der V?gel, gebührt des
Esels Herz samt allem edlen Eingeweide. Die starke Lunge, Leber, Nieren und ein
Schinken, sowie vom Fleisch ein Rückenstück und ein Lendenbraten.
Dir, Meister Petz, kühner Nordlandrecke, gro?er Brummer und in n?rdlichen
Gegenden auch ein K?nig der Tiere, gebührt das dritte Rückenstück, der zweite
Lendenbraten, der vierte Schinken, und was du sonst noch magst.