德語故事:Aus der Sicht eines Obdachlosen
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2020-11-15 02:34
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
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摘要:
德語故事:Aus der Sicht eines Obdachlosen
Glocken klirrten, bunte Sterne flackerten an Stra?enlaternen. Dicke
Schneeflocken flogen lustig hin und her und setzten sich hier und dort auf B?nke
oder Mülleimer. Bald war alles mit einer feinen Schneeschicht bedeckt. Alexander
sah auf, ihm gefiel das gar nicht. Es war sehr kalt und das Geld, das ihm
gutmütige Leute in Weihnachtsstimmung zugeworfen hatten, hatte nur für einen
Glühwein und einen Laib Brot gereicht. Wobei Ersterer schon ausgetrunken und die
W?rme, die er verteilt hatte verflogen war. Der Winter war eine harte Zeit, die
h?rteste, das wusste Alexander von dem letzten Jahr. Es ist das zweite Mal, dass
er zu dieser Zeit nicht in einem Haus feierte. Er hatte alles verloren. Und
warum? Es war ihm selbst nicht richtig bewusst. Die Trennung von seiner Freundin
und auf einmal sa? er auf der Stra?e. Es war alles so unwirklich. Und jetzt
konnte er nicht mal fr?hlich sein. Obwohl man doch fast t?glich Kinderch?re
h?rt, die auf den Stra?en singen. Dann ist da noch der Duft von Keksen,
gebrannten Mandeln und Glühwein, der vom Weihnachtsmarkt herüber weht. Die Welt
kam Alexander so ungerecht vor. Er wünschte sich, er h?tte wenigstens Verwandte,
welche die ihm Unterkunft gegeben h?tten wenigstens über den Winter, aber er war
als Waisenkind aufgewachsen. Es trifft immer die, die schon von Anfang an arm
sind. Dieser Gedanke flog ihm h?ufig durch den Kopf. Dabei hatte Alexander immer
versucht, alles richtig zu machen, nur gelungen war es ihm selten. Er wollte
auch nicht stehlen, doch die Armut hatte ihn selbst dies tun lassen, wenn auch
erst einmal. Sehr schlecht hatte er sich gefühlt, aber er hatte Essen gebraucht.
Zwei ?pfel waren es gewesen und eine handvoll Erdbeeren, vom Wochenmarkt im
Sommer, als der Verk?ufer gerade nicht hingeschaut hatte.
So verging die Nacht und irgendwann schlief er eingewickelt in Wolldecken
bei ein paar Mülls?cken ein. Am n?chsten Morgen fühlte er sich halb erfroren,
seine Finger spürte er kaum noch. Einem Eisklumpen gleich, starr und unbeweglich
marschierte er in Richtung Weihnachtsmarkt. Vor einem geschlossenen Bücherladen
blieb er stehen. Früher hatte er gerne gelesen, sehr gerne. Seine Augen fielen
auf die Bücher, die im Schaufenster standen, es waren ausschlie?lich
Weihnachtsgeschichten. "Aus der Sicht eines Obdachlosen" hie? eines dieser
Werke. Alexander fühlte sich mit ihm verbunden, obwohl ihm der Inhalt nicht
bekannt war. Er fragte sich ob die Geschichte ein glückliches Ende genommen
hatte und er überlegte, ob seine eigene das auch tun würde. Heute war
Heiligabend, erinnerte sich Alexander. Er konnte niemandem etwas schenken und
würde von niemandem etwas bekommen. Au?er vielleicht ein paar Münzen. Um zehn
Uhr setzte sich der Mann auf den Marktplatz, alles sah so wunderbar aus, der
Schnee hatte den gro?en Weihnachtsbaum auf der Fl?che in einen wei?en Mantel
gehüllt. Vor dem eingeschneiten Wunschbrunnen stand ein Mann, der freudig und
mit einem Gl?ckchen klingelnd Sü?igkeiten an Kinder verteilte, die an ihm
vorbeigingen. Die Passanten waren glücklich und lachten, sie unterhielten sich.
Alexander setzte ebenfalls ein L?cheln auf, seine Tasse hatte er vor sich
gestellt. "Fr?hliche Weihnachten!", rief er dem Passanten hinterher, der ihm als
Erstes etwas hineinwarf. Als n?chstes kam eine alte Frau, eingehüllt in einen
dicken Pelz. Sie stecke Alexander fünf Euro in die Tasche, dann sagte sie: "Wir
haben das gleiche Schicksal, wir sind beide einsam." Der Angesprochene nickte
und bedankte sich herzlich. "Ich wünschte ich h?tte eine Verwandtschaft, die mit
mir herzhaft und glücklich essen kann", meinte die Frau, sie klang traurig. "Ich
versichere Ihnen, ich wünschte es ebenso", sagte Alexander aufrichtig. "Wie kann
es sein, dass so ein h?flicher Mann wie Sie es sind hier sitzt? Und wie kann es
sein, dass eine alte Frau wie ich es bin genauso einsam zu Hause ist?" "Das kann
ich Ihnen nicht beantworten, die Welt war schon immer ungerecht", meinte
Alexander. "Ich wei? wie ich einen Teil ausbügeln kann.", sagte die Frau.
"Kommen Sie mit mir nach Hause und essen Sie mit mir, ich bin so einsam." "Das
meinen Sie nicht ernst!", sagte der junge Mann. "Doch, doch, mein Lieber. Würde
es nicht uns beide glücklich machen?" Als Alexander mit der alten Dame in ein
Auto stieg, dachte er an das Buch. Es war eine Weihnachtsgeschichte und
irgendwie war er sich sicher, dass sie ein ?hnliches Ende genommen hatte. Wenn
es auch nur eine Mahlzeit sein würde ...
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